Tempelruinen von My Son
My Son war das religiöse Zentrum des Champa-Reiches zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert. Weltweit einzigartig ist die Verbindung von hinduistischer und südostasiatischer Architektur in den Tempelruinen My Sons.
Die Ursprünge des Champa-Reiches reichen bis in 192 zurück, als sich das Volk im Toun Lam-Gebiet erfolgreich gegen seine chinesischen Herrscher auflehnte und einen unabhängigen Staat an der Ostküste Vietnams gründete.
Der Hinduismus der indischen Halbinsel beeinflusste das Reich der Cham bereits früh in seiner Entwicklung und führte zum Bau vieler Tempel, die den hinduistischen Gottheiten Krishna und Vishnu, vor allem aber Shiva gewidmet waren.
My Son war die politische und religiöse Hauptstadt des Champa-Reiches. Viele der schönsten heute noch existierenden Tempel wurden von den Königen der Cham in der Blütezeit zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert errichtet.
Jeder der über 70 turmartigen Tempel in My Son symbolisiert den heiligen Berg (Meru) in der Mitte des Universums. Die rechteckigen Fundamente der Türme (Bhurloka) stehen für die Welt der Menschen und sind mit Reliefs verziert. Diese Reliefs sind stark von Hinduismus und indischer Kunst beeinflusst. Über die gesamte Anlage ragt der Hauptturm bhuvakola. Er besteht vollständig aus roten Ziegelsteinen und hat eine falsche Tür in Richtung Osten. Eine besondere Atmosphäre für Besucher schaffen die vielen kleinen Nischen für Kerzen im Inneren der Tempel. Obwohl die blattgoldenen Dachbeläge nicht erhalten sind, ist die Tempelanlage My Sons wegen der indisch-vietnamesischen Architektur einzigartig.
